Neben dem Bereich Ackerbegleitflora stammen die bei der Blühmischung verwendeten Arten auch aus dem Bereich der kurzlebigen Ruderalvegetation.
Das Wort „ruderal“ leitet sich aus dem lateinischen „rudus“ ab und bedeutet „Schutt“. Auf diesen Flächen hat der Mensch den Standort tiefgreifend verändert, indem die vorherige Vegetation zerstört, das Bodengefüge verändert und dadurch gegenüber den ursprünglichen Verhältnissen abweichende Lebensmöglichkeiten geschaffen wurden. Auf künstlichen Böden, z. B. Aufschüttungen, Schotter und Schutthalden stellen sich bei spontaner Besiedlung immer ruderale Arten als Erstbesiedler ein.
Ruderale Standorte sind aus Sicht der Evolution eine neuartige Erscheinung. Es existieren deshalb verhältnismäßig wenige Pflanzenarten, die hier ihren Ursprung haben und in der Naturlandschaft vollkommen abwesend waren. Die meisten Ruderalarten sind von Sonderstandorten in der Urlandschaft auf diese Standorte übergegangen, oder sie sind aus anderen Klimazonen eingewandert.
Viele Ruderalarten entstammen den Uferzonen der großen Flüsse, an denen die Dynamik des fließenden Wassers schon immer vergleichbare Standorte geschaffen hatte. Einige Arten stammen von Spülsäumen der Meeresküste, andere Arten wiederum sind aus der Steppenzone oder aus dem Mittelmeerraum zugewandert.
Die in der Blühmischung enthaltene Färber-Resede, die Kleinblütige Königskerze und die Weiße Lichtnelke kommen in der Natur etwa auf Schuttplätzen, an Wegen und Ackerrändern vor.
Hinweis: Rund um die Ansaat der Blühfläche auf dem Metzgergässle-Areal waren verschiedene Aktionen im Jahresverlauf geplant. Aufgrund der derzeitigen Corona Situation werden diese leider ausfallen. Um trotzdem den Jahresverlauf der Blühfläche zu begleiten, werden der OGV und der NABU an dieser Stelle immer wieder darüber informieren.