Rund um die Ansaat der Blühfläche auf dem Metzgergässle-Areal waren verschiedene Aktionen im Jahresverlauf geplant. Aufgrund der derzeitigen Corona Situation werden diese leider ausfallen. Um trotzdem den Jahresverlauf der Blühfläche zu begleiten, werden der NABU und der OGV an dieser Stelle immer wieder darüber informieren.
Bunte Tupfen auf den Äckern
Die bei der Blühmischung verwendeten Arten stammen aus den Bereichen Ackerbegleitflora und kurzlebige Ruderalvegetation.
Ackerwildkräuter, wie Kornblume, Klatschmohn und Kamille waren viele Jahrhunderte bunte Begleiter der Nahrungsmittelerzeugung auf den Äckern. Etwa drei Viertel aller in Deutschland vorkommenden „Un“krautarten sind erst mit dem Getreideanbau aus den Steppen Vorderasiens und dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa eingewandert.
Zunehmender wirtschaftlicher Druck auf die Landwirtschaft und daraus resultierende Perfektionierung der Unkrautbekämpfung mit Herbiziden führten in den letzten Jahrzehnten zu einem immer stärkeren Artenschwund im „Lebensraum Acker“. Heute steht jede zweite Ackerwildkraut-Art in mindestens einem Bundesland Deutschlands auf der Roten Liste und auch die von ihnen lebenden Insekten, Vögel und Säugetiere sind in ihrem Bestand stark gefährdet oder verschwunden.
Die auf Äckern vorkommenden Begleiter der Kulturpflanzen keimen jeweils neu aus dem Samenvorrat oder regenerieren sich aus Überdauerungsorganen (Wurzeln, Zwiebeln) und haben sich unterschiedlichen Bodenbearbeitungszeitpunkten angepasst: Die Ackerwildkraut-Vegetation von im Herbst angelegten Wintergetreidefeldern unterscheidet sich deutlich von Feldern, die im Frühjahr bestellt werden. Alle Arten sind auf eine regelmäßige Bearbeitung des Bodens angewiesen. Bleibt diese aus verschwinden nach wenigen Jahren die Ackerwildkräuter.
Was eine Ruderalvegetation ist werden wir in zwei Wochen erläutern.